Auch wenn’s hart ist, Kämpfen macht uns stärker – sagt Argentiniens Künstlerin Daiana Ruiz. Sie setzt sich in ihrem Land für die Legalisierung von Abtreibungen ein. Und außerdem malt sie großartige Frauenbilder.
Lang, lang ist es her als wir auf die Straße gingen und in Deutschland für die Legalisierung von Abtreibungen kämpften. In anderen Ländern ist dieses Recht noch lange nicht selbstverständlich. Beispiel Argentinien. Wann darf eine Frau abtreiben? Die Frage spaltet das Land. Bisher sind Schwangerschaftsabbrüche dort nur in Ausnahmefällen erlaubt. Folge: viele treiben ilegal ab – mit teilweise schweren gesundheitlichen Folgen.
Noch Mitte Juni letzten Jahres hatte ein Gesetzesprojekt zur Legalisierung von Abtreibungen im Unterhaus eine knappe Mehrheit. Rund eine Million Frauen und auch Männer feierten den Etappensieg vor dem Kongress. Doch streng christliche Gruppen riefen zum Protest. Und auch die katholische Kirche stellt sich gegen das Gesetzesprojekt, das Signalwirkung für ganz Lateinamerika hatte. Ausgerechnet in der Heimat des Papstes sollen Frauen aus freier Entscheidung abtreiben dürfen? Es war fast abzusehen: Der argentinische Senat hat die Gesetzesinitiative zur Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen abgelehnt. Abtreibungen bleiben damit in Argentinien für Ärzte und Frauen Straftaten.
Feministische Kunst
Hunderttausende Argentinierinnen möchten aber nicht aufgeben. Zur Unterstützung ihres Protests gestaltete die renommierte Künstlerin und Illustratorin Daiana Ruiz ein Poster, auf dem eine auf einem aufsteigenden Pferd sitzende Frau eine Fahne schwenkt.
Die Kunst von Ruiz ist feministisch geprägt. Viele ihrer Werke zeigen Frauen ganz unterschiedlicher Rassen und Körperformen. Sie kombiniert dabei figürliche und abstrakte Elemente. Alle Frauen schauen direkt auf ihre Betrachter. „Für mich“, so Daiana, „ist eine starke Frau eine freie Frau. Ich möchte Frauen zeigen, die sich erheben und gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung kämpfen.“
Ich persönlich mag ihre Sachen. Ich mag die Farben, die Gradlinigkeit ihrer Striche, die starken weiblichen Formen. Wenn man ihre Bilder anschaut, wird man leicht erinnert an Künstler wie Matisse, Hockney und insbesondere Gauguin. Ihre meist sehr positiven und energiegeladenen Portraits verströmen die Kraft, die in uns Frauen steckt. Das tut gut.
Wer ein bisschen mehr von Daiana sehen will, als ich hier zeigen kann, möge sich insbesondere einmal auf https://www.instagram.com/dai.ruiz/ umschauen.
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Vielen Dank, dass du uns auf diese interessante Künstlerin aufmerksam gemacht hast. Gerne mehr solcher „Trüffel“ für uns finden! Christiane