8. März. Internationaler Frauentag. Viele der Frauensalon-Leserinnen wurden in einer Zeit geboren, wo die Gleichstellung der Frauen durchaus noch nicht selbstverständlich war. Was bedeutet uns der Frauentag noch?
Seit 1911 feiern Frauen den „Internationalen Tag der Frauen“, an dem weltweit auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird. Der Tag soll die Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung feiern, die Aufmerksamkeit auf bestehende Diskriminierung und Ungleichheiten richten und dazu auffordern, sich für eine Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen. Und da gibt es immer noch mehr als eine Baustelle. Da sind wir uns doch einig, oder?
Unsere Emma, sprich Alice Schwarzer, will den Tag ja abschaffen. Sie nennt ihn eine „symbolische Schmeichelei“, die aber nichts an realen Problemen ändere. Als solche nennt sie die Ungleichbezahlung von Frauen und deren noch immer deutlich höheren Anteil an unbezahlter Hausarbeit. Der Tag ist jedenfalls eine „sozialistische“ Erfindung, die auf einen Streik von Textilarbeiterinnen zurückgeht. In der DDR war der 8. März eine Art „sozialistischer Muttertag“. Es gab rote Nelken und im Betrieb für besonders „verdiente“ Frauen einen Sektempfang. Erinnerte irgendwie an Weiberfassnacht. In den 70er Jahren entstand seitens der Frauenbewegung Protest gegen diese patriarchale (meist frauenfreie) Linke – eine Linke, die zwar das Proletariat befreien wollte, doch Gleichberechtigung wenig praktizierte. Die Frauen kochten weiter den Kaffee, gingen arbeiten und versorgten die Kinder. Für Alice also „der reinste Hohn“. Da trifft sie schon einen wahren Kern, finde ich.
Zudem scheinen wir „Älteren“ etwas Feminismus-müde geworden zu sein, oder? Früher bin ich wenigstens ab und an für unsere Rechte eingetreten. Heute bringt mich der 8.3. gerade mal dazu, etwas zu posten. Dabei gäbe es noch vieles, das wir erstreiten und verteidigen sollten. Denn selbst in unserer so fortschriftlichen westlichen Gesellschaft haben Errungenschaften der Emanzipation nicht automatisch Bestand. Wir müssen sie schützen! Denken wir nur an Themen wie Abtreibungsverbot oder den Schönheits- und Schlankheitsterror – – ganz zu schweigen von Regressionen in Ländern wie Polen, Afghanistan oder dem Iran.
Wie seht Ihr das? Wie wichtig ist Euch der Frauentag? Wie seht Ihr persönlich Eure Rolle als Frau in Eurem Umfeld?
Ich wünsche Euch einen guten Frauentag. Feiert Euch an Eurer Weiblichkeit!
Copyright Foto: iStock-1197166101
Der internationale Tag der Frauen darf nicht in Vergessenheit geraten !
Ein kraftvolles Lied: https://www.youtube.com/watch?v=MEXInerGecs
Der 8. März als der internationale Tag der Frauen muss auf jeden Fall erhalten bleiben, denn in vielen Bereichen hakt es bei der Gleichberechtigung noch deutlich.
Es ist schade, dass es dieses Jahr Präsenzveranstaltungen erschwert möglich waren. Wobei in Saarbrücken wurde um 13 Uhr zu einer Corona-konformen Veranstaltung eingeladen – auf dem Theaterplatz unter Einhaltung von Abständen und mit vielen Frauen, die was zu sagen hatten. Auch online war das Angebot groß und interessant.
Politikerinnen fordern zum Beispiel:
• Vereinbarkeit von Familie und Beruf
• Chancengleichheit schaffen
• Gewalt an Frauen stoppen
• mehr Frauen in Politik und Wirtschaft
• besserer Bezahlung in sozialen Berufen
• ….
Da gibt es doch noch einiges zu tun, oder?